(7) RAW oder JPG?
Was für eine Frage?! Noch vor kurzem hätte man sich damit als Amateur enttarnt und blamiert, bieten die Rohdaten doch so viel mehr Möglichkeiten der nachträglichen Korrektur und Bearbeitung, die JPG aufgrund der geringeren Informationstiefe nur bedingt möglich machen. Mittlerweile allerdings ist die Kamerasoftware und Rechenkraft derartig, dass – bei korrekter Belichtung – kaum mehr Wünsche übrig bleiben. Was das IPhone in der Dämmerung an Bildern machen kann, zeigt die Möglichkeiten der Software bzw AI.
Ein erstes Beispiel: Einer Mittelmeermöwe stiehlt eine Rabenkrähe im Fluge den Beutefisch aus dem Schnabel. Der Bestohlene verfolgt (vergeblich?) den Räuber.
Das obere Bild zeigt das zugeschnittene JPG-Bild der Kamera, das darunter das Ergebnis der Bearbeitung der RAW-Daten.
Nach meiner Sicht besteht hier kein Unterschied.
Zweites Beispiel, eine Rindenspringspinne im Hause.
Oben wieder das JPG-Angebot der Kamera, darunter das Ergebnis der Bearbeitung der RAW-Daten.
Hier ist das JPG eindeutig schöner, weil rauscharmer. Natürlich sind beide Bilder wegen des geringen Lichtes mit Rauschen behaftet.
Eine Wacholderdrossel, gleiche Reihenfolge.
Wieder ist das JPG rauschärmer, diesmal bei besseren Lichtverhältnissen.
Wir lernen, sehr oft lohnt es sich nicht, sich mit den RAW-Daten abzuplagen.
Allerdings gibt es schon Situationen, in denen sich die Mühe lohnt wie bei dieser Wiesenhummel:
Reihenfolge wie bereits gewohnt. Das JPG ist ordentlich und ausgewogen, die RAW-Bearbeitung bringt mit Schärfung und Aufhellung mehr Akzent und Glanz auf das Tier.
Letztes Beispiel ist eine Rauchschwalbe gegen den grauen Himmel fliegend.
Nicht nur kann nachträglich die Himmelfarbe angepasst werden, eine Spielerei natürlich, sondern es kann die Vogelunterseite etwas aufgehellt und somit deutlicher ersichtlich gemacht werden.
Zusammenfassend lohnt es sich bei der OM-1, seine Bilder in LSF-JPG + RAW zu speichern, da in den meisten Fällen das JPG nur noch beschnitten werden muss. Falls besondere Umstände besondere Massnahmen erfordern, hat man jederzeit die Rohdaten verfügbar. Einziger Nachteil ist, dass man fast doppelt so viel Speicherplatz auf den SD-Karten benötigt. Also genügend mitnehmen!!